Der Weinbau in Kroatien geht auf die Antike zurück. Bereits im 6. Jahrhundert haben Griechen auf den Adriainseln Kroatiens Weinreben angepflanzt. Das Geschenk Dionysos gedieh prächtig. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden durch griechische Kolonien und die Eroberung Venedigs mehr und mehr Weinanbaugebiete, welche sich zuerst hauptsächlich entlang der Küste erstreckten, später aber auch im Landesinneren verbreiteten. Schon im 14. Jahrhundert gab es ein erstes Gesetz mit Qualitätsvorgaben für die Weinproduktion.
In der sozialistischen Planwirtschaft der kommunistischen Volksrepublik Jugoslawien, zu der Kroatien von 1945 bis 1991 gehörte, galt die Regel, je mehr Ertrag an Trauben oder je mehr Masse an Wein es gibt, umso besser. Quantität stand vor Qualität, wie es eben zu dieser Zeit fast überall auf der Welt so üblich war. Anfang der neunziger Jahre, als Kroatien seine Unabhängigkeit von Jugoslawien erklärt hatte, begann ein Umdenken der Winzer und das Streben nach guter Qualität und internationaler Anerkennung wurde immer grösser.
Hunderte private Weinkellereien wurden wieder zum Leben erweckt, nach der Zeit der Massenproduktion setzte man nun auf Qualität. Mit 65 internationalen Auszeichnungen konnten die kroatischen Winzer im Jahre 2012 eine beachtliche Ernte einfahren. Wollte man in den Neunzigern noch das schnelle Geld mit Wein machen, so hat man erkannt, dass nur nachhaltige Projekte wirklichen Erfolg und Anerkennung bringen. Man begann langfristig zu investieren in vernachlässigte Weingüter, Dorftourismus, Familienhotels, Fischerei, Olivenanbau, Ökolandwirtschaft und Spitzenrestaurants.